Evaluierung durch Machbarkeitsstudien – oder: sag‘ mal, könnt ihr das umsetzen?

Immer wieder stellen uns KundInnen (oder die, die es noch werden wollen) vor spannende Aufgaben. Jedes Projekt und jede Branche ist anders. Somit sind es auch die Herausforderungen.

Die kann natürlich nicht jede Software aus dem Stand erfüllen. Und somit heißt es, zu Beginn eines Projekts zu klären: welches System erfüllt die Anforderungen des Kunden / der Kundin und kann auch auf lange Sicht die nötigen Entwicklungen mitvollziehen?

Erhebung der Anforderungen

Je umfangreicher das Projekt, desto genauer sollte vorher abgesteckt werden, was die Anforderungen sind.

Wie genau diese Phase abläuft, hängt von diversen Parametern ab. Einige KundInnen treten mit einem fertigen Lastenheft an uns heran, andere formulieren agilen Entwicklungsmethoden entsprechend mit unserer Unterstützung User Stories. Manche lassen von uns das komplette Konzept erarbeiten.

Auch wenn Details entscheidend sind, um das eigene Angebot zu differenzieren und das Projekt zum Erfolg zu machen: bei der Suche nach dem passenden System spielen vor allem grundlegende Anforderungen und Kennzahlen eine herausragende Rolle.

Dazu zählen:

  • der Workflow:
    wie werden die Inhalte gewartet? Gibt es spezielle Arbeitsprozesse und Berechtigungsstufen?
  • die Inhalte:
    welcher Natur sind die Inhalte, welche Datenmengen sind zu erwarten, welche Struktur weisen die Daten auf und wie kann sich ihre Gestalt in Zukunft verändern?
  • die Internationalisierung und Lokalisierung:
    gibt es viele verschiedene Sprachen oder Lokalisierungen? Neben den inhaltlichen Anforderungen ist auch hier die Klärung des Workflows wichtig.
  • die Anbindung an andere Systeme:
    wird der Austausch mit externen Newsletter-, CRM-, ERP- oder sonstigen Systemen über Schnittstellen hergestellt?
  • die Zugriffszahlen:
    mit wie vielen Aufrufen durch Besucher, Schnittstellen u.ä. ist zu rechnen? Bestehende Systeme können hier wertvolle Hinweise liefern.

Evaluierung der Realisierbarkeit

Ausgerüstet mit diesen Informationen kann man die zur Verfügung stehenden Systeme auf ihre Eignung überprüfen.

Die meisten Punkte der Checkliste lassen sich vorab durch Erfahrung oder offizielle Informationen abhaken. Hier helfen eine strukturierte Herangehensweise, der ständige Austausch untereinander und geordnetes Wissensmanagement.

Es wäre alles eitel Wonne, gäbe es nicht noch die andere Seite: die Fälle,

  • in denen man nicht weiß, ob eine Anforderung unterstützt wird oder
  • in denen man weiß, dass eine Anforderung nicht unterstützt wird und es herauszufinden gilt, ob das System entsprechend angepasst werden kann.

Um Ungewissheiten auszuräumen, ist eine Machbarkeitsstudie angesagt.

Machbarkeitsstudien

Die Machbarkeitsstudie soll sicherstellen, dass man den richtigen Weg einschlägt, bevor man sich bei komplexen Anforderungen auf ein System oder eine Herangehensweise festlegt.

Sie bringt Klarheit,

  • ob die Anforderung umsetzbar ist
  • und mit welchen Mitteln es möglich ist.

Wenn sich herausstellt, dass eine Anforderung gar nicht oder nur mit hohem Aufwand bewältigbar ist, hat man schon eine Menge gelernt. In dieser frühen Phase sind Änderungen nämlich wesentlich einfacher möglich und kostengünstiger realisierbar. Immer wieder stellt sich im Rahmen der Untersuchungen auch heraus, dass eine problematische Anforderung vernachlässigt werden kann oder gar ein anderer Weg die bessere Alternative darstellt.

Machbarkeitsstudien können unter anderem auf folgende Weise realisiert werden:

  • Wenn ein Konzept für die Benutzeroberfläche, also das User Interface evaluiert werden soll, kann ein Prototyp bzw. ein Klick-Dummy erstellt werden.
  • Ist die Umsetzbarkeit von Anforderungen mit einer bestimmten Software zu überprüfen (z.B. der Blog-Software WordPress, dem CMS TYPO3 oder dem Shop-System Magento), so wird eine Testinstallation der Software vorgenommen. In dieser Installation wird kontrolliert, ob die Funktionalität wie gewünscht vorhanden ist. Sollte das nicht der Fall sein, dann kann untersucht werden, ob und wie die Funktion implementiert werden kann. Hier werden in der Regel nur erste Tests und provisorische Änderungen vorgenommen, um die Machbarkeit beurteilen und den Aufwand abschätzen zu können. Die langfristige, sauber programmierte Lösung wird in der Umsetzungsphase implementiert.
  • Besteht die Herausforderung darin, große Datenmengen oder Besucherzahlen zu meistern, so helfen Lasttests (Load Tests), die Fähigkeit der Software abzuschätzen, mit diesen Daten umzugehen. Realistische Daten sind für diese Tests wichtig, weil Abweichungen in der Datencharakteristik eine andere Last für das System bedeuten können.

Fazit

Die Anforderungsanalyse und Machbarkeitsstudien sind ein wichtiger Schritt, um große Projekte oder Projekte mit besonderen Ansprüchen zu einem Erfolg zu machen.

Selbst eine genaue Evaluation feit nicht immer vor Überraschungen bei der tatsächlichen Umsetzung. Wer seine Systementscheidung aufgrund einer Anforderungsanalyse trifft und Unklarheiten über Machbarkeitsstudien beseitigt, ist gegenüber reinen Bauchentscheidungen aber eindeutig im Vorteil.

Im nächsten Blog-Post „Machbarkeitsstudie: Magento-Multi-Store-Webshop“ zeige ich anhand eines realen Beispiels, welche offenen Fragen durch eine Anforderungsanalyse zu Tage getreten sind und wie wir Antworten für die Probleme gesucht haben.

Noch keine Bewertungen.
Bitte warten...

Hinterlasse einen Fingerabdruck für die Ewigkeit: Ein Kommentar bei LimeSoda!

(*) Pflichtfeld

Bewirb dich bei uns!

LimeSoda.
Digitalagentur in Wien.

Bewirb dich jetzt!
Matthias

Verpasse nicht den nächsten Blog-Post von Matthias!

Jetzt zum LimeSoda-Newsletter anmelden