ORF-Liveauftritt: Irrtümer beim Online-Shopping
Das Thema Online-Shopping stand im Zentrum der heutigen ORF-Konsumentenschutzsendung „heute konkret„. In der in der LimeSoda-Lounge gedrehten Einspielung und als Studiogast in der Live-Sendung antwortete ich auf Fragen von Martina Rupp und Marvin Wolf. Hier ein kurzer Inhaltlicher Auszug zum Thema:
Kann man jede Bestellung kostenlos zurücksenden?
Grundsätzlich regelt das europäische Verbraucherschutzrecht, dass man von einem Online-Kauf binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurücktreten darf. Allerdings gibt es eine Reihe von Ausnahmen, in denen dies nicht gilt. Dazu zählen Maßanfertigungen, CDs/DVDs mit geöffneter Versiegelung oder Glücksspiele. Sofern der Unternehmer darauf hingewiesen hat sind die Kosten für die Rücksendung grundsätzlich vom Kunden zu bezahlen! Nur wenn ein Shop dies freiwillig anbietet, ist die Rücksendung für die Kunden kostenfrei. Außerhalb der EU gelten diese Regeln nicht. In diesem Fall muss man die Einkaufs- und Rückgabebedingungen genau prüfen.
Ist Online-Shopping unsicher?
Wie im Offline-Bereich müssen Anbieter auch im Internet mit Umsicht ausgewählt werden. Lässt man hier die nötige Sorgfalt walten, ist ein Kauf im Internet aber genauso sicher wie im Geschäft. Im Gegenteil: Im Internet gilt immerhin das Rücktrittsrecht. Bei den Bezahlmethoden kann man PayPal mit Käuferschutz oder Kreditkartenzahlungen den Vorzug gegenüber Vorauskassa geben. Einem Kellner eine Kreditkarte zu geben mit der er hinter der Theke verschwindet ist im Übrigen bestimmt nicht weniger „gefährlich“ als eine Zahlung im Internet.
Wieso zahlen manchmal 2 Personen für dasselbe Produkt unterschiedlich viel?
Wie man es schon von Flügen oder Hotelbuchungen kennt, werden Preise in manchen Shops mehrmals täglich auf Basis von Angebot und Nachfrage verändert. Beim sogenannten „Dynamic Pricing“ werden Interessenten nach verschiedenen Kriterien gruppiert und erhalten unterschiedliche Preise angeboten. Dies kann auf sozio-demokratischen Merkmalen, auf Browsereinstellungen, auf Endgeräten oder zuvor gekauften Produkten beruhen. Die Idee ist dabei, durch eine Variation der Preise die jeweilige Zielgruppe richtig abzuholen. Als kaufkräftiger eingeschätzte Kundengruppen zahlen dabei etwas mehr als jene, für die die Preise auf Basis der Einschätzung gesenkt wurden.
Wie erkenne ich einen vertrauenswürdigen Onlineshop?
Einige Merkmale wären:
- Gutes, übersichtliches Design
- Gute Produktbeschreibungen und Produktfotos
- Keine Häufung von Rechtschreibfehlern
- Bekannte Gütesiegel mit Verifizierungslink zum jeweiligen Anbieter (das Logo alleine kann gefälscht sein)
- Name, Anschrift und AGB sind leicht auffindbar und der Betreiber gut identifizierbar
- Realistische Preise (wenn es zu schön ist um wahr zu sein, ist es nicht wahr)
- Rezensionen (es sollten möglichst viele sein und es sollte bessere und schlechtere geben)
ORF-Dreh mit Marvin Wolf bei LimeSoda und bei Martina Rupp live im Studio
Links
- Beitrag zum Nachsehen in der ORF-TVTHEK (verfügbar bis 29.3.2016)
- Sendung heute konkret