Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung an LIMESODA
Es war wirklich knapp. Anlässlich latenter Krankenstandsspitzen zu Wochenrandzeiten und rivalisierenden Banden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sahen wir uns bei LimeSoda gezwungen, in Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) zu investieren. Davor war teilweise bereits die wohlverdiente Siesta der Geschäftsführung in der Zeit nach der Mittagspause gefährdet. Rasche Maßnahmen waren gefordert. In bester Firmentradition wurde das Team befragt bevor die Maßnahmen von oben verordnet wurden. Die Geschäftsführung scheute dabei keine Kosten und Mühen. Die Maßnahmen lassen sich grob in folgende Bereiche gliedern:
Betriebliche Gesundheitsförderung durch Motivation
Als naheliegendste Maßnahme wurde vom Head of Motivation das bewährte Instrument der g’sunden Watschn neu etabliert. Außerdem wurde allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Praktikum bereits länger als 5 Jahre dauert eine definitive Entscheidung hinsichtlich einer Fixanstellung in Aussicht gestellt.
Bauliche Maßnahmen
Auf vielfachen Wunsch erhielt nun auch das Erdgeschoß eine Heizung. Wegen der gut geheizten Nachbarhäuser eigentlich Luxus, wurde dieser teure Schritt dennoch gesetzt. Außerdem konnte durch die Hinzunahme zusätzlicher Bürofläche das Mitarbeiter/Quadratmeter-Verhältnis von 2 auf deutlich unter 1 gesenkt werden. Vom nahegelegenen Bowlingcenter konnten ausgemusterte Kugeln angeschafft werden, die nun als Gesundheitsbälle ausgezeichnete Dienst für Personen über 2,15 m Körpergröße leisten.
Organisatorische Erleichterungen
Da besonders die Organisationsentwicklung als potentielle Stressquelle identifiziert werden konnte, wurde auch hier nachhaltig ein Hebel angesetzt. Die komplizierte Matrixstruktur aus fachlichen Techleads und Projektleads inklusive Eigenverantwortung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte auf ein klares Modell reduziert werden. Dabei sind alle Teammitglieder direkt allen drei Mitgliedern der LimeSoda-Geschäftsführung unterstellt und erhalten von diesen individuell die notwendigen Anordnungen. Da dies gleichzeitig oder abwechselnd erfolgen kann, bleibt die Organisation trotz der einfachen Struktur super-flexibel.
Weitere gesundheitsfördernde Maßnahmen
Ein wichtiger Baustein im holistischen Gesundheitskonzept war auch die Verbesserung der Bereiche Sport und Ernährung. Das LimeSoda-Team freut sich schon darauf, bei sonstigem Lohnverzicht geschlossen beim Berlin Marathon antreten zu dürfen. Berlin wurde deshalb gewählt, weil dort ausschließlich die Langdistanz gelaufen wird. Das gemeinsame Mittagessen auf Firmenkosten am Freitag wurde nach Analyse der Bestellhistorie auf ein gemeinsames Schweige-Fasten umgestellt. Damit wurde sowohl die Energiebilanz der Ernährung verbessert als auch die Dauer der Mittagspause auf 10 Minuten verkürzt. Ein Erfolg auf ganzer Linie.
Wir zitterten bis zuletzt, ob unsere Anstrengungen auch vom Österreichischen Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung gewürdigt würden. Doch das Warten zahlte sich aus. Bei der Verleihung des Gütesiegels Betriebliche Gesundheitsförderung wurde LimeSoda am 3.3.2016 dann doch als eines von 13 Wiener Unternehmen in der Wiener Gebietskrankenkasse ausgezeichnet. Es erhielten nur Betriebe, die Gesundheit am Arbeitsplatz qualitätsgesichert und nachhaltig umsetzen. Neben eher unbekannten Newcomern wie Bank Austria, Bosch oder Wiener Linien war LimeSoda da natürlich ein klingender Name auf der Leinwand. Ein großer Ansporn für uns, auch weiterhin in diesem Bereich aktiv zu sein! Wir diskutieren bereits skurrile, theoretische Konzepte wie Fixanstellung vom ersten Tag, Ergonomie am Arbeitsplatz und Urlaubsgenehmigungen.
Sie haben Fragen oder Vorschläge für gute Konzepte der Betrieblichen Gesundheitsförderung? Bitte posten ;-)