Largest Contentful Paint optimieren
Der Largest Contentful Paint ist ein wichtiger Bestandteil der drei Kennzahlen, die als Core Web Vitals bezeichnet werden. Die Optimierung dieser Kennzahlen führt zu einer besseren Ladezeit, welche auch Auswirkungen auf das Google Ranking hat.
In diesem Blogbeitrag erklären wir, was genau mit dem Largest Contentful Paint gemessen wird und wie diese Zeit optimiert werden kann.
Was ist der Largest Contentful Paint?
Mit dem Largest Contentful Paint wird die Zeitspanne zwischen dem Laden einer Website durch den Nutzer und dem Rendering des größten Elements im Darstellungsbereich gemessen. Ziel ist, dass das größte Element im Darstellungsbereich so schnell wie möglich geladen wird. Wichtig dabei ist, dass der Largest Contentful Paint nur Elemente wie Texte, Bilder oder Videos misst, die für den Nutzer ohne Scrollen sichtbar sind.
Die gesamte Zeit des Largest Contentful Paints kann dabei in vier Teilbereiche untergliedert werden:
Teilbereich | Definition | |
Time to First Byte (TTFB) | Dieser Zeitraum bezeichnet die Zeit zwischen dem Beginn des Ladevorgangs und dem Empfang des ersten Bytes des Dokuments durch den Browser. | |
Verzögerung beim Laden der Ressource | Diese Zeitspanne bezeichnet die Zeit zwischen dem Empfang des ersten Bytes durch den Browser und dem Beginn des Ladens der Largest Contentful Paint Ressource. | |
Ladezeit der Ressource | Diese Zeitspanne misst die Ladezeit der Largest Contentful Paint Ressource selbst. Dieser Wert kann auch 0 sein, wenn für das LCP-Element keine Ressourcen geladen werden müssen. | |
Verzögerung beim Rendering des LCP-Elements | Mit dieser Kennzahl wird die Zeit zwischen dem vollständigen Laden und der vollständigen Darstellung des LCP-Elements gemessen. |
Die Ladezeit der LCP-Ressource sollte dabei den Großteil der Teilbereiche einnehmen. Ist das nicht der Fall, sollte der Bereich, der den Großteil der Largest Contentful Paint Kennzahl einnimmt, optimiert werden.
Wie wird der Largest Contentful Paint gemessen?
Bevor mit der Optimierung des Largest Contentful Paints begonnen wird, sollte erst festgestellt werden, ob zurzeit ein Problem vorliegt. Diese Kennzahl kann mit mehreren Tools gemessen werden. In der Berechnung wird zwischen Daten von echten Nutzer:innen und Labordaten unterschieden. Um den LCP richtig auszuwerten, ist beides notwendig.
Chrome Entwicklertools
Die Chrome Entwicklertools können in Google Chrome mit einem Rechtsklick auf “Untersuchen” geöffnet werden. Im Menüpunkt “Performance” werden alle Kennzahlen der Core Web Vitals angezeigt. Dabei wird auch angezeigt, welches Element als Largest Contentful Paint Element erkannt wurde.
Wenn die Felddaten, die auf der rechten Seiten angezeigt werden, aktiviert werden, werden zusätzlich zu den Echtdaten auch Felddaten angezeigt. Zusätzlich wird auch angezeigt, wie sich der LCP zusammensetzt. Wie bereits erwähnt, ist die Ladezeit des LCP-Elements 0, wenn ein Textelement als LCP-Element erkannt wird.
Pagespeed Insights
Mit dem Pagespeed Insights Tool (https://pagespeed.web.dev/) können Webseiten auf die Seitenladezeit geprüft werden. Im oberen Bereich werden dabei die Daten der echten Nutzer:innen angezeigt. Diese Daten werden für Desktop und Mobilgeräte gesondert ausgewertet.
Webpagetest
Alternative Möglichkeiten, um den Largest Contentful Paint zu prüfen, sind Website Performance Tests wie https://www.webpagetest.org/. Diese Tools rufen die gewünschte URL aktiv auf und prüfen die Seitenladezeit. Meist kann dabei der Ort für den Zugriff eingestellt werden.
Gute und schlechte LCP Werte erkennen
Nach den Richtlinien von Google gilt ein LCP-Wert von unter 2,5 Sekunden als “Gut” bewertet. LCP-Werte von über 4 Sekunden werden als “Schlecht” bezeichnet.
Largest Contentful Paint | Bewertung |
<2,5 Sekunden | Gut |
>2,5 Sekunden < 4 Sekunden | Optimierungswürdig |
>4 Sekunden | Schlecht |
Der LCP-Wert kann sich pro Seitenaufruf verändern. Für eine gute Nutzererfahrung muss der LCP bei mindestens 75% aller Seitenaufrufe unter 2,5 Sekunden liegen.
In der Google Search Console werden Probleme mit dem LCP unter dem Menüpunkt “Core Web Vitals” angezeigt. Dies ist ein guter Einstiegspunkt, um Probleme mit dem LCP-Wert zu erkennen.
Wie kann der Largest Contentful Paint Wert optimiert werden?
Vor der Optimierung des Largest Contentful Paint Werts sollte geprüft werden, in welchem Teilbereich aktuell Probleme bestehen. Die Optimierungsmaßnahmen unterscheiden sich dabei pro Teilbereich.
Time to first Byte optimieren
Die Time to First Byte kann von Entwicklern meist nur wenig beeinflusst werden, da sie vor allem von der Infrastruktur abhängig ist. Ziel ist es hier, dass die ersten Bytes so schnell wie möglich gesendet werden.
Optimierungsmöglichkeiten für die Time to First Byte
Server prüfen: Der erste Schritt, um die Time to First Byte zu optimieren, ist die Prüfung des Hostings. Hier muss der Arbeitsspeicher geprüft werden, der einer Instanz zugewiesen ist. Auch sollte geprüft werden, ob das Backend auf dem neuesten Stand ist.
Content Delivery Network verwenden: Eine weitere Möglichkeit, die Time to First Byte zu optimieren, ist die Verwendung eines Content Delivery Networks (CDN). Wenn die Distanz vom Nutzer zum Ursprungsserver zu weit ist, kann das ein Problem für die Time to First Byte sein. Ein CDN arbeitet mit einem verteilten Netzwerk an Servern, welche die physische Distanz zwischen Nutzer und Server deutlich reduzieren können.
Effizientes Caching implementieren: Besonders für Websites mit vielen statischen Inhalten ist die Einrichtung von Caching eine weitere Maßnahme, um die Time to First Byte zu senken. Durch effizientes Caching führt nur die erste Abfrage eines Nutzers zum Ursprungsserver. Ruft der Nutzer dieselben Inhalte wiederholt auf, werden diese direkt aus dem Cache generiert. Im Cache wird dabei immer ein “Ablaufdatum” mitgegeben. Ist dieses erreicht, löst eine erneute Abfrage des Nutzers wieder eine Abfrage auf dem Ursprungsserver aus.
Weiterleitungen vermeiden: Bei Weiterleitungen wird der Browser in der ersten HTTP-Abfrage darüber informiert, dass der gesuchte Inhalt an einem anderen Ort verfügbar ist. In diesen Fällen sind zwei HTTP-Abfragen nötig, damit der Browser die Inhalte korrekt darstellen kann. Durch die zusätzliche Abfrage verlängert sich auch die Time to First Byte.
Verzögerung beim Laden der Ressource optimieren
In diesem Schritt wird gemessen, wann das Laden der Largest Contentful Paint Resource beginnt. Optimalerweise sollte das Laden der LCP-Ressource gleichzeitig mit der ersten Ressource beginnen.
Optimierungsmöglichkeiten für die Verzögerung beim Laden der LCP-Ressource
Elemente auffindbar machen: Der Browser kann nur Ressourcen laden, die als solche erkannt werden. Beispiele für Ressourcen, die nicht erkannt werden, sind Bilder, die dynamisch über Javascript eingebunden sind, Elemente, die über Javascript-Bibliotheken eingebunden sind und daher kein “scr”- oder “srcset”-Attribut enthalten, oder Elemente, die über ein CSS-Hintergrundbild eingebunden sind.
Ressourcen vorab laden: Wird eine externe Ressource als Largest Contentful Paint Element erkannt, sollte diese über einen rel=”preload” Link vorab geladen werden.
Nachladen von Elementen: Mit der Lazy Loading Technik können Bilder, die ohne Scrollen nicht sichtbar sind, erst geladen werden, sobald der Nutzer das Element sieht. Bei der Berechnung des Largest Contentful Paints werden jedoch nur Inhalte bewertet, die ohne Scrollen sichtbar sind. Der Largest Contentful Paint sollte immer ohne Lazy Loading geladen werden, damit die Verzögerung so kurz wie möglich bleibt.
Prioritäten anpassen: Mit dem fetchpriority-Attribut kann die Ladepriorität von Bildern priorisiert werden. Dabei sollte jeweils nur das Bild, welches als Largest Contentful Paint Element erkannt wird, das Attribut “fetchpriority=’high’” enthalten.
Ladezeit der Largest Contentful Paint Ressource optimieren
In diesem Schritt geht es rein um die Ladezeit des Largest Contentful Paint Elements. Dabei gilt grundsätzlich: kleinere Elemente werden schneller übertragen.
Optimierungsmöglichkeiten für die Ladezeit der LCP-Ressource
Bereits erwähnte Optimierungen wie die Verwendung von Content Delivery Networks, das Anpassen der Prioritäten sowie das Einrichten von effizientem Caching wirken sich auch positiv auf die Ladezeit des Largest Contentful Paint Elements aus.
Bilder in der richtigen Größe bereitstellen: Wenn ein Browser ein Bild lädt, hängt die Größe auch vom gewählten Format ab. Ist das gewählte Format größer als das Bild auf der Website dargestellt, werden für das Bild mehr Bytes benötigt als notwendig.
Bilder komprimieren: Die Größe von Bildern kann durch effiziente Komprimierung oftmals verringert werden. Die Bildqualität bleibt dabei dieselbe, mit freiem Auge sind keine Unterschiede zu erkennen.
Verwenden von modernen Bildformaten: Moderne Bildformate sind darauf ausgelegt, möglichst wenig Speicherplatz zu verwenden. Wir empfehlen dabei das webP-Format von Google.
Verzögerung beim Rendering des Largest Contentful Paint Elements optimieren
Ziel dieses Schrittes ist es, dass das Largest Contentful Paint Element angezeigt wird, sobald es fertig geladen wurde. Oftmals wird das Rendering des LCP blockiert. Das kann mehrere Gründe haben.
Optimierungsmöglichkeiten für die Verzögerung beim Rendering des LCP
Stylesheets und JS Dateien nicht HTML-Head im hinterlegen: Oftmals wird das Rendering durch Stylesheets, die im eingebunden sind, blockiert. Bevor das Rendering beginnen kann, müssen alle Ressourcen im geladen werden. Um dies zu beheben, können kleinere Stylesheets eingebaut werden. Eine andere Lösung ist das Hinterlegen von inline-Stylesheet, ohne die externe Quelle aufzurufen.
Serverseitiges Rendering verwenden: Mit dem serverseitigen Rendering werden die Inhalte bereits am Server in leichter lesbare Informationen umgewandelt. Dadurch wird weniger Javascript benötigt, und das LCP-Element kann früher geladen werden.
Auswirkungen von Bildern auf den Largest Contentful Paint
Bilder werden häufig unkomprimiert hochgeladen und nehmen daher sehr viel Speicherplatz ein. Daher sind Bilder häufig das Largest Contentful Paint Element. Um das zu verhindern, muss die Größe der Bilder reduziert werden. Dazu sollte das Bild in der richtigen Größe dargestellt werden, ein modernes Dateiformat verwenden (wir empfehlen das webP-Format) und komprimiert werden.
Besonders häufig werden Bilder, die in CSS als Hintergrundbild verwendet werden, als Largest Contentful Paint einer URL erkannt. Diese Bilder sind für den Browser nur schwer auffindbar, weil sie meist keine “src” - Attribute verwenden. Diese Bilder sollten, wie im HTML Format definiert, mit <img> Tags eingebunden werden, damit sie früher vom Browser erkannt werden können.
Fazit
Die Largest Contentful Paint Kennzahl ist ein Bestandteil der Core Web Vitals Kennzeichen, die verwendet werden, um die Seitenladezeit einer Website zu messen. Aber auch für Benutzerfreundlichkeit einer Website ist es schädlich, wenn die Website zu lange lädt.
Um die Seitenladezeit einer Website zu analysieren, muss erstmal festgestellt werden, ob und in welchen Bereichen Probleme bestehen. Wird ein Problem mit dem Largest Contentful Paint ermittelt, sollte dieses Element im ersten Schritt untersucht werden. Ist das Element in der Größe eingebunden, in der es auf der Website angezeigt wird? Ist das Element komprimiert? Wird ein modernes Datenformat verwendet? Erst wenn diese Fragen mit “Ja” beantwortet werden können, sollten die weiteren in diesem Beitrag erwähnten Optimierungen vorgenommen werden.