Case Study Mohren Logo – Teil 2
Das Mohrenlogo beschäftigt uns auch diese Woche. Vor einigen Tagen haben wir uns im ersten Teil der Analyse dieses Markenzeichen gewidmet und teilweise Erstaunliches festgestellt.
Im zweiten Teil dieses Blogposts über das Mohrenlogo präsentieren wir Ihnen die Ergebnisse einer von uns entwickelten und hypothetischen Logo-Überarbeitung. Hypothetisch bedeutet, dass die Ergebnisse aus den zahlreichen Gesprächen, die mit dem Kunden in eigens eingerichteten Fachgruppen geführt werden, angenommen wurden.
Diese Annahmen beruhen jedoch auf Beispielen, die praxisnahe sind. Das präsentierte Szenario hat also durchaus Potenzial, Wirklichkeit zu werden.
Folgende Hypothesen bilden die Grundlage für unsere Redesign-Studie
- Die Marke setzt mit dem Verzicht auf die personifizierte Darstellung des umstrittenen »Mohren« ein öffentliches Zeichen gegen Rassismus.
- Der Geschäftsführung ist bewusst, dass die Änderung des Logos alleine nicht alle Probleme beseitigen und nicht jeder subjektive Widerstand aus den Reihen der Zielgruppen vermieden werden kann.
- Die Grundform des Signets wird reduziert, wesentliche Formen – wie das Wellenmuster in der Kontur – bleiben jedoch erhalten.
- Den Markenverantwortlichen ist bewusst, dass sich Zielgruppen weiterentwickeln, diese immer öfter Kaufentscheidungen online treffen. Und so wie sich auch die Methoden der Bierproduktion über die Jahrhunderte weiterentwickelt haben, entwickelt sich auch der Markenauftritt weiter, ohne dabei zentrale Werte aufgeben zu müssen.
- Die Primärfarben Grün und Schwarz bleiben erhalten.
- Aus dem Mohren wird das »Markending Mohr«. Es begleitet durch den gesamten Markenauftritt.
- Die jahrhundertealte Tradition der Marke wird durch einen entsprechenden Schriftzug betont.
- Das neue Layout wird in mehreren Tranchen ausgerollt, um die Kosten für das Rebranding auf mehrere Jahre verteilen und das alte Layout noch einige Zeitlang parallel dazu fortführen zu können.
Das Redesign










Fast zeitgleich mit unserer hier veröffentlichten Redesignstudie hat die Mohrenbrauerei das neue Logo präsentiert. Die Marke hat dabei auf ein äußerst behutsames Redesign gesetzt. Die Ergebnisse sind freilich anders, als in unserer Design-Hypothese dargestellt.

Links das neue Logo der Mohrenbrauerei. Die Ähnlichkeit des Signets mit der »entschärften Variante« für den Schwedischen Markt (rechte Seite) ist nicht zu leugnen. Quelle: https://www.facebook.com/Mohrenbrauerei/photos/a.149522881738594/5229731493717682/
Die Gegenüberstellung beider Ergebnisse zeigt jedoch auf, wie viele unterschiedliche Faktoren – wirtschaftliche wie emotionale – bei der grafischen Überarbeitung einer Marke berücksichtigt werden müssen. Es zeigt aber auch, dass formale Entscheidungen bei einem Logo-Redesign stets auch eine Haltung der Markenverantwortlichen ausdrücken. Das darf und muss auch so sein, denn Marken werden letztendlich in Unternehmen gemacht. Und nicht in isolierten Designlabors.

Sie haben Bedarf an einem Logo-Redesign und interessieren sich für unsere Lösungen? Sehr gerne vereinbaren wir einen persönlichen Termin auf Wunsch.