Was kostet ein Logo?

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Lesezeit: ca. 5 Min., Wörter: 880 –

Keine Frage wird von Kunden häufiger gestellt, wenn es um Marken-Projekte geht: Was kostet ein Logo nun tatsächlich? Wir haben dazu unseren Fachmann für Corporate Design, Panagiotis Nigritinos, zu einem Interview gebeten, damit Sie sich zukünftig besser orientieren können, mit welche Ausgaben Sie bei einem Logo rechnen müssen. Und vor allem, was Sie dafür bekommen.

Gibt es eine Art Einheitswert für den Preis eines Logos?

P.N.: Den gibt es leider nicht. Einer der führenden Experten für Unternehmenskommunikation, Martin Dunkl, sagt –zu Recht –, dass die Preisgestaltung für ein Logo am freien Markt stattfindet. Das hat v.a. kartellrechtliche Gründe und soll Preisabsprachen verhindern. Außerdem gibt es viele Faktoren, die den Preis unterschiedlich ausfallen lassen. Es macht einen Unterschied, ob das Logo nur regional von einem Einzelunternehmer, oder weltweit von einem Konzern genutzt wird. Ebenso spielt es eine Rolle, ob es um ein komplettes Neudesign, ein Redesign, oder um eine teilweise Überarbeitung des Logos geht.

Mit welchem Mindestpreis muss man als Kunde also rechnen.

P.N.: Der Basispreis für ein professionell gestaltetes Logo liegt bei etwa 1000 EUR. Das muss ein diplomierter Grafikdesigner verrechnen, um zumindest einen soliden Basisentwurf herstellen zu können. Was dann noch hinzukommt, sind die Kosten für die Werknutzung oder zusätzlicher Aufwand für umfassende Änderungswünsche. Eine Agentur verrechnet meist mehr. Hier liegt der Basispreis bei 2000 bis 2500 EUR. Dafür sind die Leistungen vielfältiger: Marktforschung und die Analyse von Mitbewerbern, sowie Unterstützung bei Markenrechtsprüfungen, sind oft auch Teil der Leistung. Das ist gerade für wachstumsgetriebene Unternehmen sehr wichtig, weil diese a.) kein Interesse haben, wie ihr Mitbewerber auszusehen und b.) keine Marktrechtsverletzung riskieren möchten.

Was man generell nicht vergessen darf, ist, dass ein Logo ein maßgeschneidertes Produkt darstellt. Je nach dem, wie viel Zeit & Aufwand ein Kunde in dessen Entwicklung stecken möchte, kann der Preis aber auch bis zu 10.000 EUR betragen, ja, im Einzelfall sogar noch höher liegen.

Manche Anbieter & Plattformen bieten aber auch Logos ab etwa 200 EUR an.

P.N.: Natürlich gibt es in machen Ländern ein erschreckend niedriges Lohnniveau. Dennoch geht sich die erhoffte Qualität mit so einem Honorar kaum aus. Im Regelfall ist das auch nur ein Basispreis, ähnlich wie bei Billigfliegern. Rechnet man die ganzen Extras hinzu wie: Reinzeichnung, Übergabe der Daten als Vektorgrafik, Kosten für Nutzungsrechte usw., ist man schnell mal bei 1000 EUR oder mehr. Auch wenn die jeweiligen Angebote preislich etwas variieren. Ein Profi-Grafiker muss etwa 90 EUR/Stunde verrechnen, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Bei einem Preis von 200 EUR/Logo können Sie sich in etwa ausrechnen, wie viele Arbeitsstunden da für ihr Markenlogo beinhaltet sind. Das geht sich nur aus, wenn man bereits fertige Formen und Schriften „von der Stange“ verwendet. Ob das diese Art von „Uniqueness“ ist, die man für seinen Markenauftritt sucht, muss jeder Unternehmer selbst entscheiden.

Kein Logo von der Stange: Markensystem für das Unternehmen Grünbeck Einrichtungen. Idee & Umsetzung: Limesoda

Als Kunde möchte ich die Kosten natürlich so gering wie möglich halten. Warum muss ich also, neben den Entwurfskosten, auch noch Kosten für Nutzungsrechte bezahlen?

P.N.: Der Vorteil ist, dass Sie damit jederzeit belegen können, dass sie dieses Zeichen exklusiv nutzen dürfen. Stellen Sie sich vor, Sie müssten jedes mal bei der Agentur nachfragen, ob Sie das Logo – bspw. bei einem Posting – verwenden dürfen. Rein rechtlich darf das eine Agentur sogar machen, wenn Sie keine Rechte am Logo besitzen. Auch wenn Sie die reinen Herstellungskosten für das Logo bereits bezahlt haben.

Sollte dieses Recht nicht inklusive sein? Wenn ich ein Haus kaufe, zahle ich ja auch keine zusätzlichen Nutzungsrechte.

P.N.: Nein, aber Sie zahlen die Grunderwerbssteuer. Auch wenn das der Vorbesitzer bereits schon getan hat und der Grund schon vorher da war. Dass Nutzungsrechte übertragen werden, hat mit der Gesetzeslage zu tun. Ein Logo ist ja nicht bloß ein Bildchen, das aus Pixeln oder Vektoren besteht, sondern ein so genanntes immaterielles Gut. Jemand hat sehr viele Stunden geistiger Arbeit investiert und Gespräche geführt, bis ein Kunde zufrieden war. Darin steckt also viel strategisches und grafisches Wissen. Und wer nun dieses geistige Eigentum vervielfältigen, verändern oder in anderer Form nutzen möchte, benötigt die notwendigen Rechte dafür.

Haben Nutzungsrechte einen fixen Preis?

P.N.: Nein, auch hier ist das nicht so. Die Nutzungsrechte für einen regional agierenden Einzelunternehmer können nicht den gleichen Preis haben, wie diejenigen, die für einen multinationalen Konzern, der mit der Nutzung des Logos sehr viel Geld verdienen kann. Denken Sie nur mal an die Firma Nike. Ohne das Logo ist ein T-Shirt höchstens die Materialkosten wert. Mit Logo jedoch 30 bis 40 USD. Der Mehrwert durch die Nutzung ist riesig!

Sie haben als Kunde übrigens einen Vorteil, wenn die Kosten für Entwurf und Nutzung getrennt verrechnet werden: Angenommen, der Preis für den Logo-Entwurf (=die Herstellung) ist mit 1000 EUR festgesetzt, der für die uneingeschränkte Nutzung mit weiteren 1000 EUR. Macht in Summe 2000 EUR. Der Vorteil besteht nun darin, dass der Kunde die 1000 EUR Nutzungskosten nicht bezahlen muss, wenn er sich (und das kommt leider vor) entschließt, das Logo am Ende nicht nutzen zu wollen.

Steht im Angebot ein Fixpreis, wobei die Kosten für Nutzung bereits implizit enthalten sind, zahlt der Kunde bei Erfüllung des Auftrags die vollen 2000 EUR. Unabhängig davon, ob er das Logo nun nutzen will, oder nicht.

2000 EUR, das kann für einen kleinen Einzelunternehmer eine Menge Geld sein.

P.N.: Zweifellos. Nur vergessen Sie nicht, dass ein gut gemachtes Markenlogo durchschnittlich etwa 15 Jahre unverändert im Einsatz ist. Die Kosten liegen dann umgerechnet bei etwa 133 EUR/Jahr. Ich behaupte, dass das auch für kleine Unternehmen leistbar ist.

Logo-Redesign der Marke Forum für medizinische Fortbildung. Idee & Umsetzung: Limesoda

Abschließend noch eine grundlegende Frage: Braucht jedes Unternehmen ein Logo?

P.N.: Der Deutsche Rat für Formgebung hat in einer umfassenden Studie nachgewiesen, dass »ein direkter Zusammenhang zwischen fokussierter Designstrategie und Unternehmenserfolg besteht«. Ein Markenlogo ist nun mal Ausgangspunkt jeder Designstrategie.

Für wachstumsorientiert Unternehmen, die sich in einem globalisierten Markt durchsetzen müssen, ist ein Markenlogo also unumgänglich. Globalisiert handeln, das tut im Grunde genommen jeder, der seine Leistungen online anbietet. Gerade in einer Zeit, wo Dienstleistungen, Services oder Waren für den Endkunden immer austauschbarer werden, ist Abgrenzung wichtig. Wer am Markt aussieht, wie jeder andere, und sich auch bei Leistungen kaum vom anderen unterscheidet, muss viel Geld in Werbeanzeigen stecken, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Austauschbar zu sein, ist also für viele Unternehmen mittelfristig viel zu teuer.

Sie suchen einen verlässlichen Partner für Ihr neues Logo? Wir freuen uns über einen persönlichen Termin mit Ihnen!

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